2009 - stäfART, die 4. Stäfner Kunsttage

Die 4. Stäfner Kunsttage - Kulturfenster Männedorf, Männedörfler KünstlerInnen zu Gast an der stäfART im Gehrenhof, Stäfa

6. November - 8. November 2009
 

Die Kunst öffnet sich dem Volk

Auch bei der vierten Durchführung hat sich gezeigt, dass sich die Stäfner Kunsttage grosser Beliebtheit erfreuen – sowohl bei Kunstschaffenden als auch bei Kunstfreunden.

© Maria Zachariadis ZSZ 9. Nov. 09

Als Gemeindepräsident Karl Rahm bei der ersten Eröffnung der StäfArt 2002 auf dem Gemeindehausplatz davon sprach, dass «vielleicht die StäfArt mit den Jahren zur Tradition wird und wir daher später stolz sein werden, bei der Premiere mit dabei gewesen zu sein», ahnte der Festredner wohl kaum, dass das Echo aus der Bevölkerung für dieses Kulturereignis derart gross sein würde. Das Publikum hat 2002, 2004, 2006 und auch
dieses Jahr wieder erfahren, welch kulturelles Potenzial künstlerischer Schaffenskraft vor der eigenen Haustüre liegt.

«Es ist gut, dass mit der StäfArt all die verborgene Kreativität ans Tageslicht kommt», sagt Monica Rapp, die am Samstagnachmittag zu Fuss mit ihrer Freundin von Atelier zu Atelier unterwegs ist. Damit teilt die Stäfnerin die Meinung vieler Besucher, die bei dem trockenen Wetter mit dem roten Prospekt in der Hand von Ereignis zu Ereignis spazieren. Im roten Führer ist jeder der 24 Kunstschaffenden mit seinem Ausstellungsort vermerkt, eine Grafik weist den Weg. Wer nicht laufen mag, steigt in einen der Shuttle-Busse. Im Halbstundentakt deckten sie sowohl den westlichen als auch den östlichen Dorfteil ab. An jedem Ausstellungsort stiegen Passagiere ein oder aus. Zu schätzen wussten diesen kostenlosen Service zwei ältere Damen aus Uster, die eine bestimmte Künstlerin aufsuchen wollten: «Wir kennen uns in Stäfa eben gar nicht aus und sind auch nicht mehr gut zu Fuss; aber mit diesem Bus ist alles kein Problem.

Spontane Begegnungen
Die an Kunst interessierte Antoinette Domeisen ist aus St. Gallenkappel hergefahren, als sie vom Anlass erfuhr: «So etwas sollte es an andern Orten auch geben, damit die Menschen sehen können, was in ihrer Nachbarschaft im Stillen entsteht.» Aus Hombrechtikon sind Susanna und Romeo Eusebio gekommen. Keine einzige StäfArt haben sie bisher verpasst. Sie schätzen die Vielfältigkeit an Kunstschaffen, welche sie auf einem Rundgang präsentiert bekommen. Was Ines Rickenmann an der Stäf- Art hervorhebt, «…das sind die vielen spontanen Begegnungen und guten Gespräche, die stattfinden». Die Kunstschaffenden ihrerseits haben Zeit, auf Fragen des Publikums einzugehen und zum Teil auch ihre Techniken zu demonstrieren. Die StäfArt hat sich tatsächlich im Laufe ihres Bestehens zu einem Anlass entwickelt, an dem sowohl Kunstfreunde als auch Kunstschaffende auf ihre Rechnung kommen. Sogar die freiwilligen Chauffeure, wie etwa Heinz Wegmann aus Ürikon oder Rolf Wildermuth aus Hombrechtikon, die sich für den Shuttle-Service einspannen liessen, hatten ihren Spass mit den Passagieren. «Bei mir läuft es ausgesprochen gut, vorhin bin ich meine Tour gleich doppelt gefahren, weil ich nicht alle Wartenden mitnehmen konnte», meinte der gut gelaunte Wegmann, und weg war er wieder.