2013 - Objekte und Fotoarbeiten
Kulturschüür Liebegg Männedorf
Ursula Gerber-Senger – Objekte und Fotoarbeiten
Ursula Gerber-Senger (*1958) ist eine weitgereiste und experimentierfreudige Künstlerin. 1981 begann sie während eines längeren Aufenthaltes in Venezuela als Textilgestalterin zu arbeiten. In ihren Quilts übernahm sie Elemente aus der maurischen und chinesischen Ornamentik, die sie mit freien Formen kombinierte. 1992 begann sie Wandobjekte aus Metall und Plexiglas anzufertigen. Den für die Farbflächen verwendete Seidenstoff ersetzte sie bald durch industriell gefertigtes Metallgewebe, das sie mit einem speziellen Verfahren für ihre Kunst erschloss: Sie erhitzt das Material aus Kupfer und Stahl in einem Laborschmelzofen. Auf diese Weise gelingt es ihr, eine nuancierte Palette von Farbabstufungen hervorzubringen. 1997 schuf die in der Textilkunst international anerkannte Künstlerin mit den sogenannten „Torsi“ erstmals dreidimensionale Werke aus vielschichtigem Metallgewebe.
Seit 2006 beschäftigt sich Ursula Gerber-Senger intensiv mit dem Thema des „Unterwegs-Seins“. Bei der Figurengruppe „Time Flies“ unterstreicht die optische Leichtigkeit des Materials den Charakter des flüchtig-fragilen Moments und steht symbolhaft für das moderne Nomadentum. Ihre neuesten Arbeiten, digitale Fotocollagen, halten das Kommen und Gehen von Menschen in verschiedenen Städten fest. Durch die Überblendung mehrerer Aufnahmen scheinen sich die Gestalten aufzulösen. Den Grundrhythmus ihres Schaffens bildet denn auch das Spannungsverhältnis zwischen Alleinsein und Gruppierung.
Hinweis im Kunstbulletin von Lucia Angela Cavegn Kunsthistorikerin lic. phil. I